Sport mit Hörgeräten

Sport mit Hörgeräten: Aktiv bleiben trotz Hörminderung – so geht’s sicher und sinnvoll

Sport ist Bewegung, Energie, Lebensfreude – und genau das sollte für Menschen mit Hörminderung ebenso gelten wie für alle anderen. Doch gerade ältere Menschen – darunter auch Hörgeräteträgerinnen und Hörgeräteträger – fragen sich häufig: Kann ich mein Hörgerät beim Sport tragen? Was muss ich dabei beachten? Die gute Nachricht: In vielen Fällen lautet die Antwort Ja! In diesem Beitrag zeigen wir, welche Sportarten sich mit Hörgeräten problemlos kombinieren lassen, wann Vorsicht geboten ist, was nach dem Sporteln zu tun ist und warum Bewegung trotz Hörminderung im Alter eine entscheidende Rolle spielt.

Warum ist Sport mit Hörgeräten gerade für ältere Menschen wichtig?

Mit zunehmendem Alter verliert der Körper an Muskelkraft, Koordination und Gleichgewicht. Regelmäßige Bewegung hilft, diese Fähigkeiten zu erhalten und körperlich fit zu bleiben. Doch ein aktiver Lebensstil bietet noch viel mehr:

  • Bessere Balance: Wer in Bewegung bleibt, fördert seine Koordination
  • Soziale Teilhabe: Machen wir Sport in einer Gruppe, bleiben wir motiviert und eingebunden
  • Mentale Fitness: Regelmäßiger Sport stärkt nicht nur den Körper, sondern auch den Geist.

Deshalb empfehlen wir einen aktiven Lebensstil, auch mit Hörgeräten.

Sportarten, die mit Hörgeräten gut funktionieren

Ein aktiver Lebensstil ist wichtig, doch wie funktioniert das mit Hörgeräten? Was muss ich da beachten? Die modernen Hörsysteme sind bestens bei den meisten Sportarten geeignet. Sie fördern die Balance und erleichtern die Verständigung, vor allem in Gruppenkursen. Je nach Sportart und Intensität sollten Sie jedoch einige Hinweise beachten.

  • Beim Wandern, Walken & Yoga bewegen wir uns meist entspannt. Hier sollten Sie allerdings bei starkem Schweißfluss ein Stirnband tragen, um Ihre Hörgeräte vor Feuchtigkeitsschäden zu schützen.
  • Joggen ist mit gutsitzenden Hörgeräten auf jeden Fall möglich. Im-Ohr-Hörgeräte sind hier ideal. Bei Hinter-dem-Ohr-Hörgeräten empfiehlt es sich, eine maßgefertigte Otoplastik anzuwenden und eine Sporthalterung zu tragen. Da wir beim Laufen grundsätzlich viel schwitzen, sollten Sie dabei ein Schweißband tragen, um den Schweiß abzufangen.
  • Beim Tennis oder Ballsportarten ist mehr Vorsicht geboten. Die Hörgeräte sollten sehr stabil sitzen. Auch hier sind Im-Ohr-Hörgeräte am besten, bei Hinter-dem-Ohr-Geräten sollten eine maßgefertigte Otoplastik und Sporthalterung verwendet werden. Das Gleiche gilt für ein Stirnband.
  • Wenn Sie viel radfahren – sei es an die Arbeit pendeln oder in der Freizeit – sollte Ihr Hörgerät mit dem Helm kompatibel sein. Schwitzen Sie viel beim Radeln, sollten Sie auf jeden Fall auf ein Stirnband zurückgreifen.

Sportarten, die sich nicht mit Hörgeräten eignen

Manche Disziplinen stellen eine Herausforderung dar – entweder aufgrund einer hohen Feuchtigkeit, starker Erschütterungen oder potenzieller Geräteverluste:

  • Fangen wir beim Schwimmen & Wassersport an: Die meisten Hörgeräte sind zwar spritzwassergeschützt, zum Schwimmen eignen sich allerdings nicht alle. Hier ist es wichtig, dass Sie auf die Zertifizierung achten. Die IP68-Zertifizierung definiert, dass das Gerät staubdicht ist (dafür steht die 6) und den Schutz vor dauerndem Untertauchen bis maximal 1,5 Meter Wassertiefe für maximal 30 Minuten garantiert (dafür steht die 8). Bei der IP67-Zertifizierung greift der Schutz bei 1 Meter Wassertiefe für bis zu 30 Minuten (dafür steht die 7). Zum Schwimmen geeignet sind nur Hörgeräte mit der IP68-Zertifizierung. Dies gilt allerdings nur in Süßwassern und ist nicht für den Dauergebrauch vorgesehen. Wer sich beim Schwimmen unsicher ist, sollte seine Hörsysteme lieber abnehmen, um bleibenden Beschädigungen vorzubeugen.

TIPP: Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob in Ihrem Hörgerät ein Wasserschutz nach IP68 eingebaut wurde, fragen Sie Ihren Hörakustiker. 

  • Kampfsportarten wie Boxen, Judo oder Karate setzen intensive Bewegungen voraus und sind mit Hörgeräten kritisch. Hier sind Verletzungsgefahr oder Geräteverlust hoch. Bei Sportarten mit direktem Körperkontakt empfiehlt es sich, die Hörgeräte herauszunehmen.
  • Ähnliches gilt für Reiten oder Mountainbiken: Hier ist besondere Vorsicht geboten, da Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte beim Sturz herausfallen oder beschädigt werden könnten. Im-Ohr-Hörgeräte sind hier besser geeignet.

Tipps für sicheres Training mit Hörgeräten

Ganz egal, ob Sie gerne radfahren, Yoga machen oder laufen gehen – für ein unbeschwertes Training sind folgende Hinweise zu beachten:

  • Schweißresistenz prüfen: Viele moderne Geräte sind spritzwassergeschützt – ideal für moderaten Sport.
  • Sporthalterungen nutzen: Silikonclips oder Sportbänder verhindern, dass Hörgeräte verrutschen oder herausfallen.
  • Pflege nach dem Sport: Schweiß und Staub können dem Hörgerät schaden – regelmäßige Reinigung und Trocknung sind nach dem Sport Pflicht. Bei hear & now erhalten Sie alle notwendigen Pflegemittel für Ihre Hörgeräte.
  • Spezialprogramme aktivieren: Manche Geräte haben eigene Modi für laute Umgebungen oder starke Windgeräusche. Diese sollten Sie beim Sport – vor allem draußen – aktivieren.

Fazit: Hörgeräte und Bewegung – so wird das Duo perfekt

Sport mit Hörgeräten ist nicht nur möglich, sondern in vielen Fällen sinnvoll und sicher. Für ältere Menschen eröffnet Bewegung mit gutem Hörsinn neue Lebensqualität, Unabhängigkeit und Gemeinschaft. Entscheidend ist, die passende Sportart zu wählen und auf die Möglichkeiten der Technik zu achten.

Wenn Sie sich unsicher sind, welche Einstellungen für Ihr Hörgerät optimal sind: Wir von hear & now sind gerne digital, telefonisch oder vor Ort für Sie da. Unsere Hörakustikerinnen und Hörakustiker beraten Sie zu allen Themen rund um die Hörakustik.


FAQs - Häufig gestellte Fragen & Antworten zum Thema Sport mit Hörgeräten

Ja, in den meisten Fällen ist das problemlos möglich. Viele moderne Hörgeräte sind schweißresistent und gut fixierbar. Besonders bei Aktivitäten wie Wandern, Yoga oder leichtem Joggen kann das Hörgerät sogar die Sicherheit und Kommunikation verbessern.

Die meisten Hörgeräte sind zwar wasserdicht nach IP-68, sie sind aber nicht für Salzwasser oder Dauerschwimmen geeignet. Falls Sie sich unsicher sind, ob Sie Ihre Hörgeräte zum Schwimmen lieber herausnehmen sollten, kontaktieren Sie uns.

Ja. Bei diesen Sportarten ist Vorsicht geboten:

  • Schwimmen / Wassersport (aufgrund eventueller Wasserschäden)
  • Kampfsportarten (wegen Körperkontakt und Geräteverlust)
  • Intensive Kontaktsportarten (z. B. Rugby, American Football).

Viele Hörgeräte – auch die Modelle bei hear & now – lassen sich bequem per App steuern. Sie können z. B. ein spezielles Sportprogramm aktivieren, Lautstärke anpassen oder Windgeräuschunterdrückung nutzen – direkt vom Handy aus.

Regelmäßige Bewegung:

  • Fördert die körperliche Fitness
  • Unterstützt das Gleichgewicht (in Kombination mit gutem Hören)
  • Und die geistige Leistungsfähigkeit
  • Reduziert das Sturzrisiko im Alltag.

Hörgeräte tragen dazu bei, dass Sie Anweisungen besser folgen, Warnsignale schneller wahrnehmen und sozial aktiv bleiben können.

Nach dem Sport sollten Sie die Hörgeräte:

  • Trocknen (z. B. mit einem Trockensystem oder Tuch)
  • Von Schweiß befreien
  • Regelmäßig reinigen (mit geeignetem Zubehör).

Tipp: Bei hear & now finden Sie passende Reinigungsprodukte – sprechen sie uns gern an!