Schätzungsweise ist jeder siebte Erwachsene von einer Hörminderung betroffen. Unter den über 65-Jährigen ist es sogar die Hälfte. Doch nur drei Millionen Menschen in Deutschland tragen Hörgeräte. Wieso ist es so? Und ab wann sollte ich ein Hörgerät tragen? Diesen Fragen widmen wir diesen Beitrag.
Auf ein Hörgerät angewiesen zu sein, wird heutzutage immer noch stark stigmatisiert. Viele von uns, die längst ein Hörgerät tragen sollten, schämen sich. Sie möchten nicht als anders angesehen werden. Ein Grund dafür mag sein, dass wir Hörgeräte immer noch mit den alten, riesengroßen, laut piepsenden Knochen assoziieren, die unsere Großeltern getragen haben. Dabei sind die neuesten Hörsysteme längst echte Technikwunder. Die meisten Modelle verfügen über Bluetooth® und lassen sich kontaktlos mit Ihrem Smartphone, Radio oder Fernseher verbinden. So können Sie freihändig telefonieren oder den Ton Ihrer Lieblingssendung direkt ins Ohr schicken lassen, ohne dass Sie Ihre Nachbarn oder Nachbarinnen stören. Immer mehr Hersteller bieten Erweiterungen wie Sturzerkennung oder Gesundheitstracking an. Ganz schön sicher und praktisch, wenn Sie einmal stürzen sollten, oder wenn Sie Ihren Puls im Auge behalten möchten. Dabei sind die modernsten Hörgeräte auch klein, leicht und beinahe unsichtbar.
Doch ab wann brauche ich denn wirklich ein Hörgerät? Um diese Frage zu beantworten, haben wir ein paar Fragen vorbereitet.
Wenn Sie mehr als eine der Fragen mit einem Ja beantworten mussten, sollten Sie demnächst eine HNO-Praxis aufsuchen und einen professionellen Hörtest machen lassen.
Viele Menschen schämen sich für ihr nachlassendes Gehör. Da sie den Gesprächen in der Öffentlichkeit nicht mehr entspannt folgen können, verzichten sie auf Treffen von Familie und Bekannten. Sie vernachlässigen ihre sozialen Kontakte und isolieren sich von der Außenwelt. Mit der Schwerhörigkeit kommen häufig auch eine nachlassende Konzentration einher und zunehmender Stress. Hören wir schlecht, ist unser Gleichgewichtssinn beeinträchtigt. Es führt dazu, dass wir häufiger stürzen könnten. All das sind Faktoren, die sich negativ auf das allgemeine Wohlgefühl auswirken können. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig zu reagieren.
Wenn Sie auch das Gefühl haben, dass Ihr Gehör schlechter wird, ist es besonders wichtig, rechtzeitig zu handeln. Ein Besuch beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt und eine professionelle Ohrenuntersuchung sind hier die ersten Schritte. Stellt Ihr HNO-Arzt eine Hörminderung fest, besuchen Sie im nächsten Schritt einen Hörakustiker. Dort bekommen Sie eine umfangreiche Höranalyse. Gemeinsam mit Ihrem Hörakustiker oder Ihrer Hörakustikerin wählen Sie im Anschluss das für Sie optimale und individuell auf Ihre Wünsche angepasste Hörgerät. Damit Sie Ihr Leben bald schon in allen Tönen genießen können.
